Verhütung an Kamelen

Eines der beliebtesten Ammenmärchen ist das Folgende: „Um zu verhindern, dass weibliche Kamele auf langen Karawanen durch die Wüste trächtig werden, legen die Beduinen den Tieren einen Stein in die Gebärmutter ein. Dieser verursacht eine permanente leichte Reizung und Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich kein befruchtetes Ei einnisten kann.“


Medizinisch gesehen ist die Geschichte gar nicht so dumm, denn tatsächlich beruhte das Prinzip der Verhütungsspiralen (am Menschen) ursprünglich auf der Beobachtung, dass ein Polyp oder ein Fremdkörper in der Gebärmutter die Einnistung eines befruchteten Eies verhindert.


Ob die Verhütungsmethode am Kamel allerdings tatsächlich praktiziert wird oder wurde, ist sehr zu bezweifeln. Wenn arabische Gynäkologen auf europäischen Kongressen diese Story hören, reduzieren sie ihren Kommentar auf eine knappe Frage: „Haben Sie schon einmal versucht, einer Kamelstute einen Stein in die Gebärmutter zu legen?“


Es scheint also nicht ganz so zu sein, wie wir uns das denken.