Bor bremst die Spermien
Die meisten lokalen Verhütungsmittel (Schaumtabletten, Gele, Cremes, Scheidenzäpfchen) enthalten das chemische Element Bor, dessen Eigenschaften die Beweglichkeit der Spermien verlangsamt oder überhaupt zum Stillstand bringt. In Kombination mit weiteren chemischen Substanzen tötet es Spermien sogar ab, sodass eine Befruchtung verhindert wird. Bereits im Jahr 1895 empfahl der Amerikaner William Pawson Chunn Bor als geeigneten Wirkstoff für Vaginalzäpfchen zur Verhütung.
Bor bzw. Borverbindungen sind auch in der Volksmedizin als Verhütungsmittel bekannt. 1709 erwähnte der venezianische Arzt Carolus Musitanus den Borax: Zusammen mit einem Weidentrunk kurz vor oder nach dem Geschlechtsverkehr soll er bei der Frau Sterilität bewirken und die Empfängnis verhüten.
Magnus Hirschfeld schreibt dazu: "Vor dem Gebrauch tränkt man die (Verhütungs-)Schwämme gut mit Alaun-, Bor-, Milch- oder Essigsäure." Nach: Magnus Hirschfeld, Richard LInsert: Empfängnis-Verhütung - Mittel und Methoden. (1928).
Bei Norman E. Himes steht zu Bor: "Eine Lösung von Borsäure (gesättigt) wird als gutes Aufbewahrungsmittel für Hautpräservative angegeben." Nach: Norman E. Himes: Praktische Methoden der Geburtenregelung (1951).
Auch in der indischen Ayurveda-Lehre wird Borax zusammen mit pflanzlichen Bestandteilen als Verhütungsmittel verwendet. Moderne Überprüfungen dieser Rezepte konnten die Wirkung allerdings nicht bestätigen.
Das chemische Element Bor wird in der Natur in oxidierter Form als Borsäure oder deren Salze, Ester und Komplexe gebunden, weitergegeben und abgelagert. Große Lagerstätten befinden sich in der Türkei, den USA und Argentinien.
Literatur: Wolfgang Kliegel, Hildegard Wendt, Bor in Biologie, Medizin und Pharmazie – Physiologische Wirkungen und Anwendungen, Springer-Verlag, 1980
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